Trix Express


Trix Express ist die Bezeichnung des 3-Leiter-Modelleisenbahnsystems mit 16,5 mm Spurweite, das von der Firma TRIX 1935 vorgestellt wurde. Damit war es die erste Modelleisenbahn in dieser Spur H0 (damals noch 00 genannt), noch einige Monate bevor die Firma Märklin eine Modelleisenbahn mit der gleichen Spurweite vorstellte.

In der Anfangszeit fuhr Trix Express mit Wechselstrom, stellte aber 1953 auf Gleichstrom um.

Die Firma TRIX war in Nürnberg beheimatet. Daher war TRIX vor allem in Deutschland verbreitet. Österreichische Modelleisenbahner fuhren in den 1960-er Jahren hauptsächlich mit Zügen des österreichischen Herstellers Kleinbahn.

Trix Express Gleise haben einen Mittelleiter. Dadurch gab es (auch ohne Oberleitung) zwei Stromkreise und damit die Möglichkeit, zwei Züge gleichzeitig mit unterschiedlicher Geschwindigkeit (und eventuell in unterschiedlicher Richtung) fahren zu lassen, mit Oberleitung sogar drei.

Die erste Generation der Gleise (1935-1955) hatte einen Bakelit-Bahndamm, die nächste Generation (ab 1953) hatte Pappschwellen. Die dritte Generation (ab 1964) hat Kunststoffschwellen und Gleise aus Neusilber.

Die Firma TRIX wurde1997 von der Firma Märklin aufgekauft. Märklin produziert aber nur noch das 2-Leiter-Gleichstromsystem TRIX H0 (Früher "Trix International") und MINITRIX (Spur N mit Spurweite 9 mm). Heute gibt es Trix Express nur noch als "Antiquariat".

Trix Express Freunde sind daher auf gebrauchtes Material angewiesen oder auf Umbauten von Loks und Wagons anderer Hersteller. Die Trix Express Fangemeinde lebt aber, ist sehr aktiv und trifft sich bei Stammtischen, beim Trix Express Tag in Koblenz und online in diversen Webseiten und Foren.




Da TRIX in Östereich nie sehr verbreitet war, ist die Zahl der verbliebenen TRIX EXPRESS Freunde in Österreich sehr klein. Genau gesagt kennen ich keinen außer mir. Als Betreiber dieser Webseite würde ich mir wünschen, andere TRIX EXPRESS Freunde in Österreich kennen zu lernen (zur Kontaktseite)


Meine Webseiten über TRIX EXPRESS:

Andere Seiten über TRIX EXPRESS:



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Vom Mehr-Zug-Betrieb zum Mehr-System-Betrieb

Betriebsarten einer Multi-System-Anlage mit Trix-Express-Gleis


Trix Express war dafür bekannt, dass durch den Mittelleiter ZWEI unabhängige Stromkreise möglich waren (mit Oberleitung sogar drei). So konnten zwei Loks/Züge auf demselben Gleis mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und in unterschiedliche Richtung fahren. Mit Oberleitung war sogar ein Dreizug-Betrieb möglich.

Mit dem Aufkommen der Digitalsteuerung schien dieser Vorteil endgültig der Vergangenheit anzugehören, waren doch im Digitalbetrieb quasi beliebig viele Loks/Züge unabhängig voneinander ansteuerbar.

Tatsächlich zeigt sich aber gerade in Verbindung mit der Digitalisierung der große Vorteil des Mittelleiters: Nun ist nicht nur MehrZUG-Betrieb möglich, sondern MehrSYSTEM-Betrieb, konkret sind damit Mischungen von Analog und Digital, aber auch Mischungen von Dreileiter- und Zweileiter-Systemen möglich. Dazu müssen nur die Verbindungen zwischen den Trafos bzw. der Digitalsteuerung und den Anschlussgleisen flexibel, also steckbar gemacht werden.

Eine Anlage kann damit auf folgende Weise angeschlossen werden:



System-Mix Trafos Innen Mittelleiter Außen Kehrschleifen möglich
1 Trix Express Traditionell Analogtrafo 1
Analogtrafo 2
Plus

Minus (Null)
Minus (Null)

Plus
nein
2 Trix Express Analog Analogtrafo 1
Plus
Minus (Null)
Plus
ja
3 Trix Express Digital
(auch mit Märklin digital)
Digitalsteuerung
Plus
Minus (Null)
Plus
ja
4 Trix Express Digital
Trix Express Analog
Digitalsteuerung
Analogtrafo 1
Plus
Minus (Null)
Minus (Null)

Plus
nein
5 Trix Express Digital
Zweileiter Digital
Digitalsteuerung
Minus (Null)
Plus
Plus
nein
6 Trix Express Digital
Zweileiter Analog
Digitalsteuerung
Analogtrafo 1
Minus (Null)
Minus (Null)
Plus

Plus
nein
7 Trix Express Analog
Zweileiter Analog
Analogtrafo 1
Analogtrafo 2
Minus (Null)
Minus (Null)
Plus

Plus
nein
8 Trix Express Analog
Zweileiter Digital
Analogtrafo 1
Digitalsteuerung
Minus (Null)
Minus (Null)
Plus

Plus
nein


Die möglichen Varianten für Trix Express (TE):
  1. Der traditionelle TE Mehrzugbetrieb mit zwei analogen Trafos
  2. Ein TE-Betrieb mit Kehrschleifen, damit wird auf den Zweizugbetrieb verzichtet.
  3. Wie 2., also mit Kehrschleife, jedoch digital.
    In dieser Variante können auch digitale Märklin-Loks verwendet werden.
  4. Die Mischung zwischen TE analog und TE digital.

Die Mischungen von Trix Express (TE) mit Zweileiter (2L):
  1. beide digital
  2. TE digital, 2L analog
  3. beide analog
  4. TE analog, 2L digital

Trix Express und Märklin

Ein spezielles Thema ist noch die Möglichkeit, auf einer TE-Anlage auch digitale Märklin-Loks fahren zu lassen:. Märklin hat mit dem Punktkontaktsystem ja auch einen Mittelschleifer, kann den Strom also über den Trix-Express-Mittelleiter abnehmen. Analog fährt Märklin mit Wechselstrom, das ist also wirklich eine andere Welt. Ein weiterer Unterschied zwischen TE-Loks und Märklin-Loks sind die Achsen: Während bei TE die Achsen elektrisch getrennt sind, die Räder links und die Räder rechts also elektrisch nicht verbunden sind, sind die Achsen bei Märklin durchgehend, also elektrisch nicht getrennt.

In der oben genannten Variante 3 – also Digitalstrom auf Innen- UND Außenschiene ist damit aber auch der Betrieb von Märklin-Loks auf einer TE-Anlage möglich, und zwar sogar GLEICHZEITIG mit digitalen TE-Loks.

Leider haben die meisten Original-Märklin-Loks Motorola-Decoder. Wenn die digitale Anlage aber mit DCC gesteuert ist, ist das nicht verwendbar. Da hilft dann einerseits ein Decoder-Tausch oder die Verwendung von sogenannten „Wechselstrom“-Loks anderer Hersteller, wie z.B. digitale Wechselstrom-Varianten von Roco-Loks oder der Triebwagen 5047 von Rivarossi, deren Decoder das System (Motorola oder DCC) automatisch erkennt.

Weichen, Spurkränze und Kupplungen

Obige Beschreibungen betreffen natürlich nur die Stromversorgung. Ob eine Fremdlok (also eine Zweileiter- oder Märklinlok) auf einer TE-Anlage dann wirklich fahren kann, hängt natürlich auch von den Weichen, den Spurkränzen und den Kupplungen ab.

Das Kupplungsproblem ist leicht gelöst, wenn z.B. vom Fremdsystem nur ein Triebwagen oder eine Leerlok eingesetzt wird, wenn Kupplungen getauscht und/oder Waggons mit zwei unterschiedlichen Kupplungen als „Joker“ verwendet werden.

Das Problem mit den Weichen und Spurkränzen ist auch lösbar. Einfach gesagt ist es meist kein Problem, wenn mit den Fremdloks nur auf Strecken gefahren wird und bei Weichen nur geradeaus gefahren wird. Um Weichen für Zweileiter- oder Märklinloks auch im Abbiegemodus befahren zu lassen, müssen sie etwas umgebaut werden. Aber das ist eine andere Geschichte.